Philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät

Die Philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät ist mit ihren verschiedenen Studiengängen sehr attraktiv und zieht mit etwa 2000 Major- und nochmals rund 900 Minorstudierenden auch zahlreiche Studierende anderer Universitäten an.
Die gemeinsame Klammer aller drei Institute ist ein empirisches, verhaltens- und sozialwissenschaftliches Verständnis bei der Beschäftigung mit dem Forschungsgegenstand Mensch. Die Fakultät verfügt über eine modern ausgestattete Laborinfrastruktur. Die Erkenntnisse aus der Forschung fliessen nach Möglichkeit direkt in die Lehre ein. So werden insbesondere in den Masterstudiengängen die Studierenden in die laufenden Forschungsprojekte mit einbezogen. Die Fakultät ist erfolgreich in der Beschaffung von kompetitiv eingeworbenen Drittmitteln, bietet verschiedene postgraduale Weiterbildungsangebote an, kooperiert mit anderen Fakultäten der Universität Bern, beteiligt sich in verschiedenen Forschungsverbünden und arbeitet mit Partnern aus der Wirtschaft, dem Sport und der Gesellschaft zusammen.

News und Veranstaltungen

Emotionserkennungstraining für mehr Empathie und soziales Verständnis

Wie kann die Fähigkeit, Emotionen anderer wahrzunehmen und zu verstehen, gezielt trainiert werden, um den Alltag empathischer und sozial effektiver zu gestalten? Diese Frage steht im Zentrum eines vom SNF geförderten Forschungsprojekts. PD Dr. Katja Schlegel vom Institut für Psychologie untersucht gemeinsam mit ihrem Team Nils Sommer, Rahel Zubler und Evgeniia Mekhtieva, wie Emotionserkennungstraining Erwachsenen helfen kann, ihre sozialen Kompetenzen nachhaltig zu verbessern.

Einsamkeit verstehen: Ein Gefühl, das uns alle verbindet

Einsamkeit ist ein Gefühl, das uns alle verbindet und gleichzeitig herausfordert – besonders in der Weihnachtszeit. Doch was steckt hinter diesem komplexen Phänomen? Dr. Noëmi Seewer vom Institut für Psychologie erklärt in ihrer Forschung, dass Einsamkeit ein Warnsignal ist, ähnlich einem „sozialen Durst“, der uns darauf hinweist, unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu stillen. Gleichzeitig zeigt sie, dass chronische Einsamkeit gesundheitliche Risiken birgt und mit psychischen sowie physischen Erkrankungen verbunden sein kann. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel (Migros Magazin, Ausgabe 50, S. 52).

Schutz oder Überbehütung?

Eltern, die jede Hürde für ihre Kinder beseitigen, nehmen ihnen wichtige Chancen, Selbstständigkeit und Resilienz zu entwickeln. Dieses Verhalten, als «Rasenmäher-Eltern» bekannt, wirft die Frage auf, wie viel Schutz sinnvoll ist und ab wann er hinderlich werden kann. Dr. Kira Ammann zeigt auf, wie übermässiger Schutz die Fähigkeit von Kindern beeinträchtigt, eigenständig Probleme zu lösen.

Podcast: "Jenseits der Parkbank: Mit Sport ins hohe Alter"

In dieser Episode unseres Podcasts erklärt Prof. em. Achim Conzelmann vom Institut für Sportwissenschaft, wie ein dynamischeres Bild des Alterns unsere Gesellschaft bereichert und welche Rolle sportliche Aktivitäten dabei spielen. Von der Überwindung alter Stereotypen, über sportliche Bestleistungen in der zweiten Lebenshälfte bis hin zur Bedeutung von Alltagsbewegungen - diese Episode bietet überraschende und erstaunliche Einblicke in die Welt der Sportwissenschaft und die positiven Effekte von Bewegung im Alter.

Neue Wege in der Behandlung von Alkoholabhängigkeit

PD Dr. Maria Stein vom Institut für Psychologie hat einen SNSF Starting Grant 2024 für ihr Forschungsprojekt «Alcohol-specific Inhibition Training in Alcohol Use Disorder: Biomarkers, Effective Application, Moderating Effects of Brain Plasticity» erhalten. Ziel des Projekts ist es, alkoholbezogene Kontrolltrainings und neurophysiologische Marker zu nutzen, um personalisierte Interventionen für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle der Hirnplastizität als Moderator für Therapieerfolge. Mit diesem Ansatz sollen Rückfälle verringert und evidenzbasierte Therapien besser zugänglich gemacht werden.

Die Balance zwischen Schutz und Autonomie

Der Schlüssel zur Selbstständigkeit von Kindern liegt in der Balance zwischen Schutz und Autonomie. Prof. em. Pasqualina Perrig-Chiello vom Institut für Psychologie erklärt, dass Loslassen nicht den Wegfall elterlicher Unterstützung bedeutet. Vielmehr geht es darum, Kindern Freiräume zu geben, damit sie eigene Erfahrungen machen und daraus lernen können. Eine sichere Bindung, ein gesundes Selbstwertgefühl und Resilienz sind dabei entscheidend. Überbehütung hingegen kann die persönliche Entfaltung der Kinder behindern.

Tanzen ohne Taktgefühl

Kann man Tanzen und Rhythmusgefühl auch ohne natürliches Taktgefühl erlernen? Dr. Andrea Schärli vom Institut für Sportwissenschaft und Dr. Barbara Studer vom Institut für Psychologie erklären, dass man Rhythmus durch Übungen wie Klatschen im Takt, Metronom-Übungen oder spezielle Apps verbessern kann. Besonders spannend: Tanzen stimuliert das Gehirn, verbessert die Koordination und kann das Risiko von Demenz im Alter senken.

Bewegungstherapie für Kinder mit Krebs

Dr. Valentin Benzing vom Institut für Sportwissenschaft leitet eine Studie, die gezielte Bewegungstherapien in den Klinikalltag von Kindern mit Krebs integriert. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sportwissenschaft, Psychologie und Medizin soll nicht nur die körperliche Gesundheit der Kinder fördern, sondern auch ihr Wohlbefinden und ihre kognitiven Funktionen stärken. Bewegung als Schlüssel zur besseren Bewältigung der Krebstherapie – für mehr Lebensqualität im Klinikalltag.

Ungleiche Noten trotz gleicher Leistung

Eine Studie der Universitäten Bern und Zürich deutet darauf hin, dass Lehrpersonen bei der Notenvergabe unbewusst von Vorurteilen geleitet werden könnten. Analysiert wurden die Zeugnisse von über 14.000 Neuntklässler:innen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen, die schlank und aus Familien ohne Migrationshintergrund stammen, tendenziell bessere Noten erhalten. Diese Tendenzen deuten darauf hin, dass Geschlecht, Körpergewicht, ethnischer Hintergrund und der soziale Status der Eltern die Leistungsbewertung beeinflussen. Dies wirft wichtige Fragen zur Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem auf.

Kreativität und Leistung im Schlaf steigern: Das Potenzial luzider Träume

Haben Sie schon einmal davon geträumt, im Schlaf Probleme zu lösen oder kreative Ideen zu entwickeln? Doktorandin Emma Peters vom Institut für Sportwissenschaft erforscht, wie luzide Träume genutzt werden können, um reale Aufgaben zu bewältigen. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass reale Objekte oder virtuelle Aufgaben aus Träumen heraus gesteuert werden können – ein Durchbruch mit Potenzial für Rehabilitation und Sport!

Motivation und Emotion als Schlüssel zum Lernerfolg

Was macht erfolgreiches Lernen wirklich aus? Es sind nicht nur die Lerninhalte, sondern vor allem das Zusammenspiel von Motivation und Emotion, wie Prof. Tina Hascher und Dr. Julia Mori vom Institut für Erziehungswissenschaft betonen. Die beiden zeigen, wie psychologische Grundbedürfnisse wie Autonomie, Kompetenz und soziale Zugehörigkeit den Lernerfolg massgeblich beeinflussen. Ein unterstützendes, emotional stabiles Umfeld fördert nicht nur die Leistung, sondern auch das Wohlbefinden – bei Schüler:innen und Lehrpersonen.

Augmented Reality zur Linderung von Kontaminationsangst

Prof. Thomas Berger, PD Dr. Tobias Krieger und Dr. des. Andrej Skoko vom Institut für Psychologie entwickeln im Rahmen des Projekts ZeroOCD eine App, die Augmented Reality (AR) nutzt, um Menschen mit Kontaminationsangst zu unterstützen. Die App basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) und ermöglicht es Betroffenen, ihre Symptome selbstständig mit minimaler therapeutischer Begleitung zu bewältigen. Dabei bietet sie einen niederschwelligen Zugang zu einer effektiven Intervention und kann die Wartezeit auf professionelle Hilfe überbrücken.

Erfolgreicher Start des TReND-Projekts

Das EU-geförderte Doktorierenden-Netzwerk TReND hat offiziell begonnen. Forschende aus ganz Europa, darunter das Institut für Sportwissenschaft, vertreten durch Prof. Ernst-Joachim Hossner, Dr. Stephan Zahno und Constanze Dammeyer, arbeiten daran, neue Erkenntnisse zur motorischen Kontrolle und zum Lernen in klinische Therapien zu überführen und so die Rehabilitation von Bewegungsstörungen wie Schlaganfall und Parkinson zu verbessern.

«Religion und Sport haben viel gemeinsam»

In einem neuen uniAKTUELL Artikel wird die Verbindung zwischen Religion und Sport beleuchtet. Beide haben das Potenzial, Menschen zu verbinden und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Prof. Siegfried Nagel vom Institut für Sportwissenschaft und Prof. Mathias Wirth von der Theologischen Fakultät der Universität Bern erklären, wie ethische Prinzipien sowohl im Sport als auch in der Religion entscheidend sind, um Diskriminierung zu überwinden und Nachhaltigkeit zu fördern.